All pictures in all of the blogs from Zambia and Malawi are joint works
© Brigitte and Ueli Huber
Location: Lower Zambezi National Park, Zambia (https://www.lowerzambezi.com)
Camp/Lodge: Potato Bush Camp, Green Safaris (www.potatobushcamp.com; www.greensafaris.com)
Als wir auf dem Jeki-Airstrip am Nordufer des Zambezi-Flusses aus der kleinen zweimotorigen Maschine stiegen, betraten wir eine Welt, die wir fünf Jahre lang nicht mehr gesehen hatten: Hitze, kurz nach dem Mittag gleissendes Licht, in wenig Distanz ein paar Warzenschweine, vielfältige Geräusche und natürlich Rufe vieler Vogelarten. Langsam nahmen wir auch die neuartigen Gerüche wahr!
When we stepped out of the little twin-engine plane at the Jeki airstrip on the north bank of the Zambezi River, we entered a world that we had not seen for five years: Heat, glistening light shortly after noon, a few warthogs a short distance away, a variety of sounds and, of course, calls of many bird species. Slowly we also perceived the novel smells!
Eine Landschaft voller Überraschungen: Wir waren kaum vom Flugzeug auf den Safarikarren umgestiegen, der uns zur Bootsanlegestelle bringen würde, als unter einem Baum ein Leopard vor uns stand, in unsere Richtung blickte und dann im hohen Gras verschwand. Auf dem Baum fanden wir dann noch die Reste seiner Mahlzeit, die er dort vor Hyänen in Sicherheit gebracht hatte. Und nicht weit davon lag eine Gruppe von etwa 18 Afrikanischen Wildhunden – für uns etwas ganz Neues. Von ihnen wird aber in einem der nächsten Blogs ausführlicher die Rede sein.
A landscape full of surprises: We had hardly changed from the plane to the safari vehicle that would take us to the boat landing when under a tree a leopard stood in front of us, looking in our direction and then disappearing in the tall grass. On the tree we then found the remains of his meal, which ithad brought there to safety from hyenas. And not far away was a group of about 18 African Wild Dogs - something completely new for us. But we will talk about them in more detail in one of the next blogs.
Wenn man sich an einem so grossen Fluss aufhält, ist Wasser ein dominierendes Thema. Die Fahrt mit dem Safarikarren vom Airstrip aus war kurz (bescherte uns aber bereits den ersten Schnapsvogel: Kronentoko). Die Reise ins Camp fand zu einem grösseren Teil per Boot statt, vorbei an Schilfinseln mit grasenden Elefanten, an Schulen von Flusspferden, verschiedenen Arten von Bienenfressern und Eisvögeln. Gelegentlich war auch ein Krokodil auszumachen, oft von bedeutender Grösse. Wir ertranken fast in all den Eindrücken, die uns überrollten.
Krokodile haben einen fantastischen Bauplan: er ist seit etwa 400 Millionnen Jahren mehr oder weniger unverändert!
Crocodiles have a fantastic construction plan: it exists more or less unchanged for about 400 million years!
When you stay at such a big river, water is a dominant theme. The trip by safari cart from the airstrip was short (but already gave us the first lifer: Crowned Hornbill). The journey to the camp was mostly by boat, passing reed islands with grazing elephants, bloats of hippos, various species of bee-eaters and kingfishers. Occasionally a crocodile could be spotted, often of significant size. We almost drowned in all the impressions that rolled over us.
Am Morgen nach unserer Ankunft fuhren wir um sechs Uhr los und besuchten eine vielfältige Landschaft in der Nähe des Flussufers. Waldige Gebiete wechseln hier mit steppenartigen Flächen und kleineren und grösseren Sumpfgebieten (sog. Lagoons) ab. Wir begegneten Pavianen und verschiedenen Arten von Antilopen. Ein Schreiseeadler glitt tief über uns hinweg.
The morning after our arrival we left at six o'clock and visited a diverse landscape near the river bank. Wooded areas alternate with steppe-like areas and smaller and larger swamps (so-called lagoons). We encountered baboons and various species of antelope. An African Fish Eagle glided low over us.
Und dann das Highlight, sicherlich dieses Morgens: Ich hatte mir sehnlichst gewünscht, den Gaukler auf dieser Reise aus etwas weniger Entfernung zu sehen, und dieser Wunsch ging gleich doppelt in Erfüllung: Auf einem toten Baum sass ein Paar, das sich von unserer Gegenwart überhaupt nicht stören liess (uns aber immer aus den Augenwinkeln beobachtete). Das war in zweierlei Hinsicht denkwürdig. Einerseits sieht man Gaukler offenbar selten sitzend, schon gar nicht paarweise, und andererseits machen sie sich normalerweise rasch aus dem Staub, wenn man in die Nähe kommt. Hier hatten wir ausgiebig Zeit, die schönen und eindrücklichen Vögel von mehreren Seiten zu beobachten. Wir waren kaum weggefahren, als ein juveniler Vogel über uns hinwegflog. Dass es sich um den Nachwuchs des Paares handelte, zeigte sich am nächsten Tag: Er wurde zusammen mit der Mutter auf einem Baum sitzend gesehen.
Männchen links, Weibchen rechts
Male to the left, female to the right
And then the highlight, certainly of this morning: I had ardently wished to see the Bateleur on this trip from a little less distance, and this wish came true twofold: On a dead tree sat a couple that did not care much about our presence at all (but always watched us from the corner of their eyes). This was memorable in two ways. On the one hand, it is apparently rare to see Bateleurs sitting, especially in pairs, and on the other hand, they usually make a quick getaway when you get close. Here we had ample time to observe the beautiful and impressive birds from several angles. We had hardly left the site when a juvenile bird flew over us. That it was the offspring of the pair became apparent the next day: It was seen sitting on a tree together with its mother.
Ebenfalls speziell war es, als eine junge Elefantenmutter unsere Präsenz gar nicht schätzte und auch nicht auf die Handzeichen unseres Guides reagierte, sondern unseren Karren für etwa 400m ohrenflatternd und laut trompetend verfolgte, das Kleine immer im Schlepptau!
It was also special when a young elephant mother did not appreciate our presence and did not react to the hand signals of our guide, but followed our cart for about 400m, fluttering her big ears and trumpeting loudly, the little one always in tow!
Und schliesslich – was für ein Morgen! – vier Löwen, drei Männchen (Brüder) und ein fremdes Weibchen. Das dominante Männchen bestieg dann das Weibchen auch zweimal. Das dauert etwa 15 Sekunden, wird aber alle 15 Minuten wiederholt, bis zu 20 mal am Tag. Irgendwann muss ja dann was hängenbleiben! Ganz junge Löwen haben wir auf dieser Reise allerdings nirgends gesehen.
And finally - what a morning! - four lions, three males (brothers) and one strange female. The dominant male mounted the female twice. This takes about 15 seconds, but is repeated every 15 minutes, up to 20 times a day. At some point something must stick! However, we did not see lion cubs anywhere on this trip.
Den Nachmittag verbrachten wir wieder auf dem Wasser. Die Flusslandschaft mit dem breiten Hauptfluss, seinen Nebenarmen und Schilflandschaften ist faszinierend. Immer wieder trafen wir Elefanten an und laut «hupende» Flusspferde. Sie sind etwas heimtückisch, weil sie fast 10 Minuten unter Wasser bleiben können. Man wusste daher nicht immer so genau, ob man nicht gerade über eines hinwegfährt! Die Vogelvielfalt war umwerfend: Bienenfresser, Eisvögel, auch ein Schlangenhalsvogel, der an uns vorbeiflog, sich in Distanz hinsetzte und dann wieder abhob, als wir uns ihm näherten.
Spint ist eine altertümliche, aber sich haltende Bezeichnung für Bienenfresser
We spent the afternoon on the water again. The river landscape with the wide main river, its tributaries and reed landscapes is fascinating. Again and again we encountered elephants and loudly "honking" hippos. They are a bit sneaky because they can stay under water for almost 10 minutes. So you didn't always know for sure if you were not just passing over one! The bird diversity was stunning: bee-eaters, kingfishers, even an African Darter that flew past us, perched at a distance, and then took off again as we approached it.
Liest ist eine altertümliche Bezeichnung für Eisvogel, die bei gewissen Vertretern der Familie nach wie vor verwendet wird.
Die Flussfahrt im Kanu früh am nächsten Morgen auf einem Nebenarm des Zambezi, dem Chifungulu Canal, war ein sehr spezielles Erlebnis. Man ist hier nicht nur mit den Flusspferden auf Augenhöhe (auf welche unsere Guides sehr achtgaben).
The river trip in a canoe early on the second morning on a branch of the Zambezi, the Chifungulu Canal, was a very special experience. Here you are not only at eye level with the hippos (to which our guides were very attentive).
Auch die Vögel waren sehr nahe: Wir begegneten vielen für uns neue Arten, wie dem Mangrovenreiher (von dem uns aber erst am Malawisee eine Aufnahme gelang), und alten Bekannte wie dem Riesenfischer, dem Graufischer und dem Malachiteisvogel (alles Vertreter der Eisvogel-Familie), und dem am Vortag erstmals gesehenen Braunkopfliest (Liest ist eine alte deutsche Bezeichnung für die Eisvögel). Der Schreiseeadler (Haliaeetus vociferus), ein Fischadler, war uns ein treuer Begleiter. Er ist in Afrika weit verbreitet und wir sahen ihn an all unseren Stationen. Er gehört – was bei seinem Aussehen nicht überrascht – in die gleiche Gattung wie der nordamerikanische Weisskopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus). Seinen Namen verdankt er dem lauten Schreien, das tagaus tagein immer wieder und überall zu hören ist. Es wimmelt hier auch von Vögeln, die sich gerne am Wasser aufhalten: Sattelstorch, Glockenreiher, Silberreiher, Seidenreiher ebenso wie Heiliger Ibis, Hadada-Ibis, Sichler und Hammerkopf (auch von diesem Vogel gibt es erst in einem späteren Blog Bilder). Wo immer es Wasser hat, gehören verschiedene Kiebitz-Arten zum Bild, so auch der abgebildete Weissscheitelkiebitz. Die Kiebitze sind gewöhnlich sehr aktiv, zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs, meist unter lautem Rufen.
Also the birds were very close: We encountered many species new to us, such as the Mangrove Heron (of which, however, we only managed to take a picture at Lake Malawi), and old acquaintances such as the Giant Kingfisher, the Pied Kingfisher and the Malachite Kingfisher (all representatives of the kingfisher family), and the Brown-hooded Kingfisher seen for the first time the day before. The African Fish Eagle (Haliaeetus vociferus), was our faithful companion. It is widespread in Africa and we saw it at all our stops. It belongs - which is not surprising considering its appearance - to the same genus as the North American Bald Eagle (Haliaeetus leucocephalus). It owes its German name (meaning Shouting Sea Eagle) to its loud cry, which can be heard again and again, day in and day out, everywhere. The area is also teeming with birds that like to stay by the water: Saddle-billed Stork, Black Egret, Great Egret, Little Egret as well as Sacred Ibis, Hadada Ibis, Glossy Ibis and Hamerkop (there will be pictures of this bird only in a later blog). Wherever there is water, various lapwing species are part of the picture, including the White-crowned Lapwing pictured. Lapwings are usually very active, out and about at all times at day and night, usually calling loudly.
Am zweiten Nachmittag waren wir nochmals mit dem Fahrzeug unterwegs. Wir genossen die für uns so fremde Landschaft mit ihren vielfältigen Gerüchen. Vögel waren bei dieser Hitze nicht viele zu sehen. Und auch die Suche nach den Löwen vom Vortag blieb vergeblich. Dafür brachte unser Guide uns zu einem grossen Leoparden, der sich gerade in den schattigen Ästen eines Baums ausruhte. Es handelte sich wirklich um einen prächtigen Burschen von einigem Ausmass, der mir beim Fotografieren auch einmal direkt in die Augen schaute: What a view! Und was für ein Erlebnis, mit welchem Zeit am Zambezi bereits zu Ende ging!
The second afternoon we were out again by vehicle. We enjoyed the landscape, so foreign to us, with its varied smells. Birds were not many to see in this heat. And also the search for the lions of the previous day was unsuccessful. But our guide brought us to a big leopard that was resting in the shady branches of a tree. It was really a magnificent fellow of some dimensions, which looked directly into my eyes while I was taking pictures: What a view! And what an experience to end the time we could spend at the Zambezi!
Wir waren in fünf weiteren Camps/Lodges auf unserer Reise. Es folgen daher in den nächsten Wochen sicher fünf weitere Blogposts.
We stayed at five more camps/lodges during our trip. So at least five blogposts will follow over the next few weeks.
Besten Dank Ueli - fantastische Bilder. Vieles ist uns natürlich noch sehr vertraut - auch das Erlebnis eines missmutigen, ohrenflaternden Elefanten :-). Ihr hattet da wirklich ein dichtes Pack an Erlebnissen & Eindrücken ! Gruss Kurt
Super Bilder, Danke! Geniesst die Reise
Wow ! All captures were amazing ! Congratulations to you two ! Brave to take a beautiful picture while the hippo was charging ! What an experience! Thx for sharing in detail !