Park: North Luangwa National Park, https://northluangwa.org/
Camp/Lodge:
Mwaleshi Camp, Remote Africa Safaris, www.remoteafrica.com
Our camp manager and guide is Brent Harris: www.primalpathways.org: insta: primalpathways
Wo wir nach dem kurzen Flug, der in Tafika begann, gelandet waren, konnte man im Blog «Unterwegs in Sambia» sehen. Zehn Minuten später und nach einer Flussdurchquerung waren wir im Camp. Mwaleshi, am gleichnamigen Fluss gelegen (einem Zufluss des Luangwa), ist eines von zwei Camps im Nationalpark. Dieser ist fast dreimal so gross wie der Kanton Zürich, hat aber nur etwa 500 Besucher pro Jahr: Hier ist man in der Wildnis, alleine mit der Natur und all ihren Schönheiten.
Mwaleshi ist ein Walking Camp. Game Drives gibt es im Prinzip hier keine. Schon bald machten wir uns daher auf den ersten Spaziergang, der uns rasch zeigte: hier ist alles ein bisschen anders. Die Tiere sind sich nicht so gewöhnt an Menschen wie in den anderen Parks, weshalb wir um die ersten Elefanten, die wir sehen, einen ziemlichen Bogen machten.
You could see in the blog “ Roaming Zambia” where we landed after the short flight that started in Tafika. Ten minutes later and after a river crossing we were at camp. Mwaleshi, situated on the river of the same name (a tributary of the Luangwa), is one of two camps in the national park. It is almost three times the size of the canton of Zurich, but only has around 500 visitors a year: Here you are in the wilderness, alone with nature and all its beauty.
Mwaleshi is a walking camp. In principle, there are no game drives here. We soon set off on our first walk, which quickly showed us that everything is a little different here. The animals are not as accustomed to people as in the other parks, which is why we gave the first elephants we saw a wide berth.
Wildebeests haben wir auf dieser Reise nicht allzu oft gesehen. Und diejenigen, die am Mwaleshi leben, sind etwas besonders. Sie sind eine Unterart des weit verbreiteten Blue Wildebeest, sind aber kräftiger und haben einen cognacfarbenen Teint, was sie etwas ansprechender macht als ihre Vettern. Sie sind übrigens endemisch im Luangwa-Tal.
We didn't see Wildebeest too often on this journey. And the ones that live at Mwaleshi are something special. They are a subspecies of the widespread Blue Wildebeest, but they are heavier and more powerful. They have a cognac-colored complexion, which makes them more appealing than their cousins. They are endemic in the Luangwa valley.
Natürlich begleiteten uns Vögel auf diesem Spaziergang. Meist waren es uns nunmehr bekannte Arten. Neu für uns war der kleine Weissstirn-Regenpfeifer.
Of course, birds accompanied us on this walk. Most of them were species familiar by now. New to us was the little White-fronted Plover.
Wir waren gerade noch ins Beobachten von ein paar Vögeln vertieft, als unser Begleiter Kennedy von hinten plötzlich rief: Leopard. Und tatsächlich, auf der anderen Seite des Flusses lag völlig ruhig auf einem Stück abgebrochenen Flussufer ein Leopard. Er hatte uns natürlich schon längst gesehen und beobachtete uns genau. Er liess sich aber auch nicht aus der Ruhe bringen, als wir langsam und leise – auf unserer Seite des Flussufers – näher gingen, um ihn besser anschauen zu können. Selbst Brent, unser hervorragender Führer (und Camp-Manager) meinte, das sei schon keine alltägliche Begegnung, wenn man zu Fuss unterwegs sei.
We were still engrossed in observing a few birds when our companion Kennedy suddenly called out from behind: "Leopard”. And indeed, on the other side of the river a leopard was lying completely still on a piece of riverbank that had broken off. It had of course seen us long ago and was watching us closely. But it was not disturbed when we slowly and quietly walked closer - on our side of the riverbank - to get a better look at it. Even Brent, our excellent guide (and camp manager) said that this was not an everyday encounter on a walking safari.
Eine Fahrt am nächsten Morgen an den Luangwa hinunter ermöglichte uns zwar zahlreiche Vogelbeobachtungen, aber in Gestrüpp und Laub liess sich nichts fotografieren. Dafür liess sich eine Grünmeerkatze ablichten. Ausser den Pavianen sind sie die einzigen Affen in diesen Breitengraden.
A drive down to the Luangwa the next morning provided us with numerous bird sightings, but nothing could be photographed in the dense undergrowth and foliage. Instead, I could finally take a picture of a Vervet Monkey. Apart from Baboons, they are the only monkeys in these latitudes.
Ein Nachmittagsspaziergang im hohen Schilf war spannend, weil wir den Leoparden verfolgten, der aus dem Baum gesprungen war, unter dem wir parkierten. Wir mussten aber nach einer Weile und zwei Versuchen umkehren, weil Elefanten uns den Weg versperrten und wir sie nicht hinterrücks überraschen wollten.
Der folgende Morgen bescherte uns dann eines der Highlights der ganzen Reise. Wir waren erneut zu Fuss unterwegs und liessen gerade am Wasserrand zwei Flusspferde passieren, als Brent uns auf die Staubwolke flussabwärts aufmerksam machte. Nach ein paar Sekunden waren Büffel erkennbar. Brent vermutete sofort, dass hinter denen etwas her war. Und tatsächlich: Drei jüngere männliche Löwen waren den Büffeln dicht auf den Fersen und trieben sie auf dem ausgetrockneten Flussbett, an dessen Rand wir standen, in vielleicht 30 oder 40 Metern Distanz flussaufwärts an uns vorbei. Die Büffel stutzten einen Moment, als sie uns sahen, mussten aber weiter. Die Löwen nahmen kaum Notiz von uns. Und schon verschwanden Büffel und Löwen hinter einer Biegung des Flusses. Was für ein unglaubliches Spektakel! Doch nicht genug: An der Flussbiegung, wo wir die Büffel zuerst gesehen hatten, standen nun sieben weitere Löwen, zumeist Löwinnen, und beobachteten das Geschehen.
An afternoon walk in the high reeds was exciting because we followed the leopard that had jumped out of a tree when we parked under it. However, after a while and two attempts, we had to turn back because elephants were blocking our way and we didn't want to surprise them from behind.
The following morning brought us one of the highlights of the whole journey. We were on foot again and had just let two hippos pass us at the water's edge when Brent drew our attention to the cloud of dust forming downstream. After a few seconds, buffalo were visible. Brent immediately suspected that something was after them. Sure enough, three younger male lions were hot on the buffalo's heels, herding them upstream past us on the dry riverbed where we stood, perhaps 30 or 40 meters away. The buffalo took a moment's pause when they saw us, but had to move on. The lions barely noticed us. And then both the buffalo and lions disappeared behind a bend in the river. What an incredible spectacle! But that wasn't all: At the bend in the river where we had first seen the buffalo, there were now seven more lions, mostly lionesses, watching the action.
#06, 07
Wir gingen langsam flussabwärts. Die Löwen waren verschwunden, aber wir mussten ein letztes Hippo abwarten, das den Fluss überqueren wollte und uns sehr intensiv musterte. Und schliesslich begegneten wir nochmals einer Büffelherde, einer etwas kleineren, an der wir uns ruhig vorbeischlängeln konnten. Dann überquerten wir den Fluss wieder und liessen uns vom anderen Ufer ins Camp zurückfahren.
We walked slowly downstream. The lions had disappeared, but we had to wait for one last hippo that wanted to cross the river and eyed us very closely. And finally we came across another herd of buffalo, a slightly smaller one, which we were able to walk past quietly. Then we crossed the river again and were driven back to camp from the other bank.
Am Nachmittag fuhren wir ein Stück, bevor wir uns zu Fuss auf die Suche nach den Löwen oder den Büffeln machen. Die Büffel hatten offenbar das Wasser durchquert und waren nicht mehr zu sehen. Wir trafen aber schon bald auf die drei Löwenmännchen, die am Morgen gejagt hatten. Wir gingen in einem grossen Bogen um sie herum, hörten sie immer wieder. Als wir die Runde fast geschafft hatten, machten sie sich aus dem Staub. Allerdings verschätzte sich der eine in der Richtung und stand plötzlich etwa 20 Meter von uns entfernt still. Nur noch eine Dornenhecke trennte uns von ihm. Was nun? Wir standen bockstill, die Kamera blieb unten, unser Ranger war sehr alert. Nach einem Moment drehte der Löwe aber ab und rannte seinen Kumpeln nach. Das war schon ein spezielles Zusammentreffen.
Flussabwärts – wir waren jetzt wieder im Auto – konnten wir lange weiteren etwa zehn Löwen zuschauen. Es war wohl dieselbe Gruppe wie am Morgen, zu der auch die drei jagenden Männchen gehören. Sie fläzten herum, balgten sich und planschten im Wasser. Gesättigt von Löweneindrücken fuhren wir danach ins Camp.
Auch eine einsame Tüpfelhyäne schlich herum. Sie hoffte wohl, bei den Löwen etwas abzubekommen. Für einen Einzelgänger ist es allerdings schwierig, den Löwen Futter streitig zu machen. In der Gruppe schaffen sie das dann schon.
In the afternoon we drove a short distance before setting off on foot in search of the lions or buffalo. The buffalo had obviously crossed the water and were no longer to be seen. However, we soon came across the three male lions that had been hunting in the morning. We walked in a wide arc around them, hearing them again and again. When we had almost completed the round, they took off. However, one of them misjudged the direction and suddenly stood still about 20 meters away from us. Only a hedge of thorns separated us from it. Now what? We stood still, the camera stayed down, our ranger was very alert. After a moment, however, the lion turned away and ran after his buddies. That was quite a special encounter.
Downstream - we were now back in the car - we were able to watch another ten or so lions for a long time. It was probably the same group as in the morning, including the three hunting males. They were lounging, fooling around and splashing in the water. Saturated with lion impressions, we then drove back to camp.
A lone spotted hyena was also prowling around. She was probably hoping to get something from the lions. However, it is difficult for a loner to steal food from the lions. In a group, they can manage.
#09, 10
Am nächsten Morgen – unser letzter ganze Tag in Mwaleshi hatte begonnen – machte Brent eine Ausnahme. Wir fuhren. Brent wollte selbst auch wissen, wie die Geschichte mit den Löwen weitergegangen war. Da die Tiere auch nachts grosse Distanzen zurücklegen, mussten wir etwa 15km fahren, bis wir in die Gegend kamen, wo die Löwen hätten sein können, was eine knappe Stunde dauert. Tatsächlich befanden sich vier Löwen auf der anderen Flussseite. Sie waren aber recht träge und zogen sich bald in den tieferen Schatten zurück.
An diesem Tag waren viele Greifvögel unterwegs. Wir sahen Gaukler, ein Pärchen Akazienadler, einen Silberadler (allerdings in der dunklen Morphe, da wird der Vogel seinem Namen nicht wirklich gerecht) und einen Einfarb-Schlangenadler.
The next morning - our last full day in Mwaleshi had begun - Brent made an exception: We drove. Brent himself wanted to know what had happened to the lions. As the animals also travel great distances at night, we had to drive about 15km to get to the area where the lions could have been, which took just under an hour. In fact, there were four lions on the other side of the river. However, they were quite lethargic and soon retreated into the deeper shade.
There were many birds of prey out and about that day. We saw Bateleurs, a pair of African Hawk Eagles, a Wahlberg’s Eagle and a Brown Snake Eagle.
##11, 12, 13
Und erheblich spannender als bei dösenden den Löwen wurde es dann, als Brent in etwas Entfernung Geier kreisen sah, die er aufsuchen wollte. Als wir um eine Flussbiegung kamen, sahen wir als erstes eine Rotte Wildhunde, die gerade daran war, die Überreste ihrer Beute den Geiern zu überlassen. Es waren v.a. Weissrückengeier schon vor Ort, später entdeckten wir unter den Vögeln aber auch einzelne Kappen- und Wollkopfgeier. Sie alle mussten allerdings weichen, als drei Ohrengeier anflogen. Die Ohrengeier sind etwa gleich gross wie unsere Bartgeier oder die im südlichen Europa ebenfalls vorkommenden Mönchsgeier. Sie werden bis ca. 115cm gross und haben eine Spannweite von etwa 280cm. Gegen sie hatten die viel kleineren anderen Geierarten keine Chance.
So schön es war, hier vier Geierarten beieinander zu sehen: Das Bild trügt; den Geiern geht es allen denkbar schlecht. Von den vier Arten, die wir hier sahen, ist der Ohrengeier «nur» gefährdet [1], alle anderen sind vom Aussterben bedroht – das ist wirklich Matthäi am Letzten. Die nächste Stufe ist «in der Wildnis ausgestorben»! Schuld daran sind v.a. die intensive Verfolgung durch direkte Vergiftung, durch den illegalen Handel und selbst die Jagd, die jahrzehntelange Behandlung des Viehs mit schädlichen Medikamenten, der Einsatz von Pestiziden usw. In gewissen Gebieten ist der Bestand bestimmter Arten in den letzten 40-50 Jahren (und zum Teil in noch viel kürzerer Zeit) um 80% und mehr geschrumpft.
And things got considerably more exciting than the dozing lions were when Brent saw vultures circling in the distance, which he wanted to visit. As we came around a bend in the river, the first thing we saw was a pack of wild dogs about to leave the remains of their prey to the vultures. There were mainly White-backed Vultures already on site, but later we also spotted a few White-headed and Hooded Vultures among the birds. However, they all had to give way when three Lappet-faced Vultures flew in. They are about the same size as our Bearded Vultures or the Cinereous Vultures found in southern Europe. They grow up to around 115 cm tall and have a wingspan of around 280 cm. The much smaller other vulture species had no chance against them.
As nice as it was to see four vulture species together here: Appearances are deceptive; the vultures are all doing very badly. Of the four species we saw here, the Lappet-Faced is "only" endangered, all the others are critically endangered [1] - this is really the end of the rope! The next level is "extinct in the wild"! This is mainly due to intensive persecution through direct poisoning, illegal trade and even hunting, the decades-long treatment of livestock with harmful drugs, the use of pesticides, etc. In certain areas, the population of some species has shrunk by 80% or more in the last 40-50 years (and in some cases in a much shorter time).
##14, 15, 16, 17, 18
Am Nachmittag beschloss ein geruhsamer, unspektakulärer Spaziergang in der spektakulären Wildnis unsere Zeit am Mwaleshi.
In the afternoon, a leisurely, unspectacular walk in the very spectacular wilderness concluded our time at Mwaleshi.
Am nächsten Vormittag flogen wir zurück nach Mfue. Hier verliessen wir die wunderbare, wilde Welt Sambias und flogen via Lilongwe, der Hauptstadt Malawis, auf die Insel Likoma im Malawisee, der letzten Station unserer Reise vor unserer Rückkehr nach Hause.
The next morning we flew back to Mfue. Here we left this wonderful, wild world of Zambia. Via Lilongwe, the capital of Malawi, we flew to Likoma Island in Lake Malawi, the last stop on our journey before heading home again.
[1] IUCN Redlist: Least Concern | Nicht Gefährdet – Near Threatened | Potentiell Gefährdet – Vulnerable | Verletzlich – Endangered | Gefährdet– Critically Endangered | Vom Aussterben Bedroht – Extinct in Wilderness | In der Wildnis Ausgestorben- Extinct | Ausgestorben
Thank you for sharing your experience and beautiful pics !
Hope the adrenaline settled down again. You were very brave and had hair raising encounters and memories to last a life time !
All the best until the next adventure !
Magda