© Brigitte & Ueli Huber-Jordi
Auch dieses Jahr war das Wetter den TeilnehmerInnen der traditionellen, von BirdLife Zürich angebotenen Pfingstexkursion sehr hold. Die Sonne strahlte vom ersten bis zum letzten Moment und kaum ein Wölkchen zeigte sich in den drei Tagen am Himmel.
This year again the weather was very kind to the participants of the traditional Whitsun excursion organized by BirdLife Zurich. The sun shone from the first to the last moment and hardly a cloud appeared in the sky during the three days.
Verbracht haben wir diese Tage in und um die Moulin de la Rouchotte in Frétigney-et-Velloreille im Departement Haut-Saône, nicht allzu weit von der Schweizer Grenze. Das Bed-and-Breakfast in der alten Mühle wird von Claudia Zangger-Stauffer und Jonathan Stauffer* geführt. Sie kümmern sich aber nicht nur sehr liebevoll um die Gäste, sondern auch um Ziegen, Esel, Gänse, Enten – nicht zu vergessen die zwei noch verbliebenen Gimpeltauben (an den anderen haben sich wohl Marder und Fuchs bedient). Für wilde Vögel hat es in dem alten Gemäuer ausreichend Schlupfwinkel. Als wir da waren, waren gerade Blaumeisen, Haussperlinge, Rauchschwalben, Bachstelzen, Hausrotschwänze und gar Gartenrotschwänze mit dem Hochbringen ihrer Brut beschäftigt.
We spent these days in and around the Moulin de la Rouchotte in Frétigney-et-Velloreille in the department of Haut-Saône, not too far from the Swiss border. The bed-and-breakfast in the old mill is run by Claudia Zangger-Stauffer and Jonathan Stauffer*. They not only lovingly take care of the guests, but also of goats, donkeys, geese, ducks - not to forget the two remaining Archangel Pigeons (the others have probably been eaten by martens and foxes). For wild birds there are enough hiding places in the old walls. When we were there, Blue Tits, House Sparrows, Barn Swallows, White Wagtails, Black Redstarts and even Common Redstarts were busy bringing up their brood.
*: www.moulaindelarouchotte.com - contact@moulindelarouchotte.com
Wir haben keine grossen Sprünge gemacht von unserer Basis aus. Für einmal standen auch nicht so sehr die einzelnen Tiere als vielmehr ihre über weite Flächen hinweg noch recht unverdorbenen Lebensräume im Zentrum. So zum Beispiel die grossen, für Mittellandbegriffe geradezu riesigen Weiden, die dem Bewachs ausreichend Gelegenheit bieten, sich nach dem Weiden der Tiere wieder zu erholen, was zu einer spannenden Flora führt. Die Weiden werden auch unterbrochen von Buschgruppen, Baumbeständen und sogar hin und wieder von einem Wäldchen. Die mit Gras bewachsenen Ackerränder sind hierzulande nicht 20cm, sondern zwei Meter breit und bleiben ungemäht. Auch die Kornfelder machen schon einmal eine Kurve um ein Gehölz, statt dass es gerodet wird. Kein Wunder also, dass sich hier auch die Vögel wohlfühlen. Wir konnten Wiedehopfe, viele Neuntöter, auch Feld- und Heidelerchen beobachten und zum Beispiel den Pirol allenthalben singen hören. Ruf und Gesang der Nachtigall haben uns fast ständig begleitet. In der Luft sahen wir nicht nur Mäuse-, sondern auch Wespenbussarde und v.a. Schwarzmilane. Selbst die nächtlichen Besuche in einem Gebiet, das für das Vorhandensein von Ziegenmelkern bekannt ist, war beide Male erfolgreich. Dass der grössere Vogelreichtum nicht nur gefühlt war, sondern Tatsache ist, zeigt übrigens ein Artikel im NZZ-Magazin mit dem Titel «Warum Vögel die Schweiz meiden», der ausgerechnet am Pfingstsonntag erschienen ist und unsere Beobachtungen bestätigt.
Neuntöter | Red-backed Shrikes
Ein Paar, zwei Männchen, ein Weibchen und nochmals ein Männchen
A pair, two males, a female and another male
We didn't make any big jumps from our base. For once, the focus was not so much on the individual animals as on their habitats, which are still quite unspoiled here over wide areas. For example, the large, by our standards almost enormous pastures, which provide ample opportunity for the vegetation to recover after the animals have grazed, resulting in an exciting flora. The pastures are also interrupted by groups of bushes, stands of trees and even a small wood now and then. The grass-covered field edges are not 20cm but two meters wide and remain untouched. Even the cornfields sometimes make a turn around a grove instead of it being cleared. So it is no wonder that birds also feel at home here. We could observe Hoopoes, many Red-backed Shrikes, also Skylarks and Woodlarks and, for example, hear the oriole singing once in a while. The call and song of the nightingale accompanied us almost constantly. In the air we saw not only Common Buzzards but also European Honey Buzzards and especially Black Kites. Even the night visits to an area known for the presence of European Nightjars was successful both times. By the way, the fact that the greater abundance of birds was not only felt but is a fact is proven by an article in the NZZ magazine titled "Why birds avoid Switzerland", which appeared on Whitsun, coinciding with our observations.
Wir waren jeden Tag ein paar Stunden zu Fuss unterwegs und haben uns unter dem erprobten, sehr kundigen Leitungsteam an den schönen Lebensräumen und der vielfältigen Flora und Fauna erfreuen können. Die Fotos geben ein paar Eindrücke wieder. Allzu reich ist die «Jagdbeute» nicht. Viele Vogelarten haben wir wohl gesehen, waren aber für das Kameraauge oft etwas gar weit weg. Daneben gab es allerdings auch Libellen, Eidechsen, Ringelnattern und hin und wieder einen prächtigen Feldhasen zu bewundern.
We were on foot for a few hours each day and enjoyed the beautiful habitats and the diverse flora and fauna under the experienced, very knowledgeable leadership team. The fotos show a few impressions. They are not too many. We have seen quite a few bird species, but they were often a bit far away for the camera eye. In addition, there were dragonflies, lizards, grass snakes and now and then a magnificent hare to admire.
Château de Ray-sur-Saône
Wir selbst haben den Ausflug auf der Rückreise mit einem Zwischenhalt im nahegelegenen Ronchamp beendet, wo die berühmte Wallfahrtskirche Notre-Dame du Haut steht, die 1955 von Le Corbusier erbaut wurde. Es ist 50 Jahre her, seit ich das erste Mal hier war, und der Bau ist noch immer gleich eindrücklich!
We ourselves finished the trip with a stopover in nearby Ronchamp, home to the famous pilgrimage church of Notre-Dame du Haut, built by Le Corbusier in 1955. It's been 50 years since I was here the first time, and the building is still very impressive!
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