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Ueli Huber

Winterwoche - A Winter Week


Deutscher Text vor den Bildern - English text follows the pictures.


Landschaft und Wolken: mit freundlicher Genehmigung meiner Frau - Herzlichen Dank!

Landscape and Clouds: courtesy of my wife - Many thanks!


Wir verbrachten eine gute Woche im Engadin. Ein Tag war schöner als der andere, und es war längst nicht so kalt wie letztes Jahr. Wie im Bartgeier-Blog erwähnt waren wir umgeben von Vögeln, aber es bewahrheitete sich auch dieses Jahr: Die Vögel sind im Winter vorwiegend in und nahe den Siedlungen zu finden, wo sie eher Nahrung finden und sich auch vor der Kälte besser schützen können. Selbst die Tannenhäher, die sehr scheu sind und von denen wir letztes Jahr zwar viel hörten, aber sie meist nur im Vorbeiflug oder auf hoher Warte sitzend sahen, waren zuhauf an den Futterplätzen anzutreffen. Einmal zählte ich im Park des Hotels in Sils Baselgia sieben dieser Vögel aufs Mal am und ums Futterhaus! Eine mögliche Erklärung ist, dass die Arven ein schlechtes Jahr hatten und nicht genug Nüsschen produzierten, sodass die Häher nicht genügend Vorräte anlegen konnten. Gebietsweise soll das zutreffen. Und offenbar gibt es aus dem Nordosten auch Wintergäste, die natürlich keinen Zugriff auf Vorräte haben.

We spent a little more than a week in the Engadin. One day was more beautiful than the other, and it was nowhere near as cold as last year. As mentioned in the Bearded Vulture blog, we were surrounded by birds in Sils, but it proved true again this year: In winter, the birds are mainly found in and near settlements, where they are more likely to find food and can also better take cover against the cold. Even the Nutcrackers, which are very shy and of which we heard a lot last year, but mostly only saw them flying by or sitting on high vantage points, were to be found in large numbers at the feeding places. Once I counted seven of these birds at once in and around the feeder in the park of the hotel in Sils Baselgia! One possible explanation is that the Stone Pines have had a bad year and have not produced enough kernels, which are a main dish for the Nutcrackers. For certain areas this seems to be the case. And apparently there is migration of Nutcrackers from the Northeast. Those birds naturally cannot resort to provisions they stocked up in summer.



Besonders gefreut haben uns die Dompfaffen (Gimpel), die fast täglich anzutreffen waren: die leuchtend-roten, etwas protzigen Männchen und die dezent gefärbten Weibchen.









We were particularly pleased to see Bullfinches, which were at the feeder in the hotel park almost every day: the bright red, somewhat ostentatious males and the discreetly coloured females.


Der erste Vogel aber, der uns in Sils Baselgia begrüsste, war ein kleiner Waldbaumläufer. Brigitte entdeckte ihn auf der Arve vor dem Fenster unseres Hotelzimmers, kaum dass wir dieses betreten hatten. Dort hielt er sich bestimmt eine halbe Stunde auf, Stamm und Äste nach Insekten absuchend!

But the first bird to greet us in Sils Baselgia was a small treecreeper. Brigitte spotted it on the pine tree outside the window of our hotel room the minute we entered it.. It stayed there for at least half an hour, searching for insects on the tree!


Am zweiten Tag nahmen wir es gemütlich und spazierten auf die Halbinsel Chastè hinaus. Erwartungsgemäss waren hier die frische Luft (es ging eine eisige Bise), die Landschaft und natürlich der Ausblick auf die Bergwelt zu geniessen. Erst auf dem Rückweg, fast zuoberst auf dem östlichen der beiden "Gipfel", trafen wir auf zwei sich tummelnde Alpenmeisen.

On the second day we took it easy and walked out to the Chastè peninsula. As expected, we enjoyed the fresh air (there was an icy breeze), the landscape and of course the view of the mountains. On the way back, almost at the top of the eastern of the two "peaks", we met two Alpine Tits cavorting around.


Und als wir nur wenig später auf dem Bänkchen zuoberst auf dem Hügel sassen, flogen ein paar Distelfinken herbei (die wir allerdings nicht fotografieren konnten), gefolgt von einem halben Dutzend Fichtenkreuzschnäbel. Lange Zeit glaubte man, das Geschlecht bestimme die Farbe und die Männchen seien rot, die Weibchen gelb-grün. Mittlerweile gibt es aber eine andere Erklärung: Fressen die Vögel viele junge Arvenkerne, werden sie grün. Die reifen Kerne bewirken die Rotfärbung.





And as we sat on top on a bench a little later, a few Goldfinches flew by (but we couldn't photograph them), followed by half a dozen Crossbills. Until recently it was believed that the sex determines the color, with the males being red, the females yellow-green. More recent research is of the view that nutrition is decisive: Birds eating more young pine kernels will turn out yellow-green, birds eating ripe kernels will turn out red.


Als ich mich am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Hotelpark umsah, entdeckte ich nochmals einen (oder den) Waldbaumläufer. Diese Vögel sind ja visuell von den Gartenbaumläufern kaum zu unterscheiden, und rufen habe ich sie nicht gehört. Auf dieser Höhe (und praktisch im ganzen Alpenraum) gibt es aber keine Gartenbaumläufer, sodass die Bestimmung für einmal einfach war.


Looking around in the hotel park the next morning after breakfast, I spotted another (or maybe the same) Eurasian Treecreeper. These birds can hardly be distinguished visually from the Short-toed Treecreepers, and I didn't hear them calling. But there are no Short-toed Treecreepers at this altitude (and in the Alps generally), so for once identification was easy.


Besondere Attraktion waren zu diesem Zeitpunkt aber zwei Eichhörnchen, ein helles und ein dunkles. Sie gehören quasi zum Inventar hier. Es gibt noch ein drittes, ebenfalls dunkles. Wir sahen mindestens zwei, oft aber alle drei dieser Tierchen, praktisch jeden Morgen. Die beiden dunklen waren oft hintereinander her, im Kreis herum einen der grossen Bäume im Hotelpark hoch. Ich glaube, es ist schon bald Paarungszeit.







The special attraction at this time were two squirrels, one lightly colored and one dark. They are practically part of the inventory here. There is a third one, also a dark one. We saw at least two, but most often all three of these little animals practically every morning. The two dark ones were often after each other, circling up one of the big trees in the hotel park. I think it's mating season soon.


Und ein paar Tannenhäher waren auch meist zugegen. Auch bei unserem Spaziergang vom Waldhaus St. Moritz zum Stazersee und hinunter nach Celerina.






And a couple of Nutcrackers were usually present, too, also during our walk from the Waldhaus St. Moritz to the Stazersee and down to Celerina.


Von unserem Glück mit dem Bartgeier habt Ihr vermutlich bereits im letzten Blog gelesen. Hier ist nochmals ein Bild, das ich erst nach dem Versand des Blogs entdeckt habe. Mir gefällt es von allen Bartgeier-Fotos am besten.


You have probably already read about our luck with the Bearded Vulture in the last blogpost. Here is another picture that I discovered only after posting the blog. I like it best of all the photos of this majestic bird.


Eines Tages machten wir auch einen schönen, langen Spaziergang zum Cavloc-See. Auf dem Weg dorthin gab es wieder kaum Vögel. Aber beim (geschlossenen) Restaurant am See, wo die Futterstelle diesmal leer war, kamen der Kleiber und die Alpen- und Haubenmeisen schnell, als Brigitte ihnen geknackte Nüsse auf das Terrassengeländer legte. Die Haubenmeisen konnten bei der Verteidigung ihrer Nahrungsquelle sehr aggressiv sein, nicht nur gegenüber ihren eigenen Artgenossen, sondern auch gegenüber anderen. Wild flatternd und schimpfend vertrieben sie andere Vögel.




We also took a nice, long walk to Lake Cavloc one day. Again, hardly any birds on the way up. But at the (closed) restaurant by the lake, where the feeder was empty this time, the Nuthatch and the Alpine and European Crested Tits came quickly when Brigitte put cracked nuts on the terrace railing for them. The European Crested Tits could be quite aggressive against others as well as their own kind in defending their food source. Wildly fluttering and scolding, they drove other birds away.


Auf dem Rückweg entdeckten wir zu unserer Freude ein paar Gämsen auf der anderen Talseite.


On the way back we were lucky to see a couple of Chamois on the other side of the valley.


Auch ein Rücken kann entzücken! Die beiden Dompfaffen-Männchen präsentieren auf dieser Aufnahme etwas mehr als nur das intensive Rot-Orange ihrer Bäuche. Die wunderbare Woche war nun rasch vorbei, und der Tannenhäher wunderte sich wohl, was wir nun vorhätten.


The two male bullfinches present something more than just the intense red-orange of their bellies in this shot. The wonderful week was now quickly over and the Nutcracker was probably wondering what we were up to now.



Ein letzter Spaziergang schliesslich, am Nachmittag des letzten Tages, führte uns nochmals nach Chastè hinaus. In weiter Ferne konnten wir einen grossen Greifvogel ausmachen, wohl einen Adler. Auf dem Rückweg gelang Brigitte diese Aufnahme, die einen schönen Schlusspunkt bildet für diesen Blogpost. Was das wohl für Vögel sind?

Finally, in the afternoon of the last day, a last walk took us out to Chastè again. In the far distance we could make out a large bird of prey, probably an eagle. On the way back, Brigitte managed to take this beautiful picture. We wonder what kind of birds they are?


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